Bulli Stellplatz in Boulogne Sur Mer
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Frankreich-Roadtrip: Le Touquet Paris Plage, Le Tréport & St. Martin en Campagne

Der dritte Teil unseres Frankreich-Roadtrips führte uns noch etwas weiter nördlich. Nachdem wir die beeindruckenden Kreidefelsen am Cap Blanc Nez gesehen hatten zog es uns weiter nach Le Touquet Paris Plage, Le Tréport und schlussendlich in das kleine Örtchen St. Martin en Campagne.

Der Morgen in Boulogne Sur Mer

Am Fuß der Klippe unseres Stellplatzes lag Boulogne Sur Mer. Nachdem wir in gräulichem Wetter aufgewacht sind und ausgiebig gefrühstückt haben statteten wir dem Fischmarkt im Hafen der Stadt einen kleinen Besuch ab. Ich muss ganz ehrlich zugeben: es war nicht so mein Ding.

Tote Fische auf Tellern sind für mich gerade noch so zu ertragen, doch noch krabbelnde Krabben, Scampis und sonstige Meeresfrüchte und -tiere ausgestellt zu sehen? Nun ja, es war auf jeden Fall einen Besuch wert, hat mich jedoch nicht davon überzeugt nun auch Meerestiere zu essen.

Erster Stopp des Tages: Le Touquet – Paris Plage

Der erste Halt des Tages war Le Touquet oder auch Paris Plage. Ein Badeort, der den Parisern der liebste und auch der nächste sein soll, doch das stand in auffällig vielen Badeortbeschreibungen in unserem Reiseführer. Als wir in Le Touquet waren konnte man die Badestimmung im Hochsommer nur erahnen, der Nieselregen wollte und wollte nicht aufhören.

Trotzdem habe ich Le Touquet sehr hübsch in Erinnerung. Der Weg von der Landstraße ins Ortszentrum war schon alleine eine Fahrt wert: unter dem Blätterdach bekamen wir den Regen kaum mit und die roten Straßen führten uns an Häusern vorbei, wo eines schöner als das andere war! Auf die etwas rustikeleren reetgedeckten Häuser folgten filigrane Fachwerkhäuser und schlussendlich stattliche Villen, deren aufwändige Verzierungen an Disneyschlösser erinnerten.

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Rathhaus in Le Touquet Paris Plage

In Le Touquet selbst war vom sommerlichen Treiben noch wenig zu merken, es waren jedoch auffällig viele britische Schulklassen unterwegs. Abgesehen vom Strand haben wir uns die Kirche angesehen (die viel jünger ist als sie aussieht) und das direkt daneben liegende Rathaus. Von dort aus gelangt man schnell zu den Markthallen, die in einem Rondell angelegt sind. Doch der Regen hat uns weiter getrieben und so haben wir in einem Restaurant Zuflucht gesucht.

Dort gab es für Benny “Mules frites” DIE Spezialistät schlechthin im Norden von Frankreich. Es gibt sie wirklich überall zu sehen und immer mit den gleichen Saucen, egal wo man hingeht. Die Miesmuscheln werden in der Regel in einem großen schwarzen Topf mit Deckel serviert. Der Deckel ist vor allem deswegen wichtig, da dort die leeren Muscheln gesammelt werden können. Mir war das alles ein bisschen zu meerig: für mich gab es den ersten Crèpe der Reise. Und naja, was soll ich sagen? Es war nicht der Letzte…. 😀

Moules frites in Le Touquet Paris Plage

Weiter ging es nach Le Tréport…

Auf unserem Weg entlang der französischen Atlantikküste hielten wir spontan im 5.000 Einwohner zählenden Le Tréport. Le Tréport war der bisher am schroffsten wirkende Küstenort, den wir besucht haben. Die Wirkung der dunklen Backsteinfassaden der alten, schmalen und mehrstöckigen Bauten mit ihren Schieferdächern wurde dabei von den moosbewachsenen Mauern des Hafenbeckens und den düsteren Wolken am Horizont unterstützt.

Auch in Le Tréport war Ebbe, als wir den Ort besuchten, weswegen die Kulisse noch ein wenig beeindruckender aussah. Die Kaikante führte uns geradewegs Richtung Strand. Dort stand ein Karoussel, welches im Juni noch nicht im Betrieb war, am Ende der Kaimauer ragte ein Leuchtturm in den dunklen Himmel und direkt am Strand begrüßten uns fröhlich bunt angestrichene Umkleidekabinen!

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Der Ort selbst war recht hoch gelegen, weshalb sogar Seilbahnen fuhren. Wir sind jedoch zu Fuß gegangen und haben uns die Kirch St. Jacques angesehen. Auf dem Weg durch die kleinen Gassen glich hier kein Haus dem anderen und eines sah älter aus als das andere. Le Tréport hatte für mich einen Charme wie Venedig, an vielen Stellen vielleicht ein wenig heruntergekommen, doch dadurch irgendwie verwunschen und wunderschön!

Küstenort Le Tréport in Nordfrankreich bei Ebbe
Badehäuschen in Le Tréport
Der Leuchtturm von Le Tréport

Letzer Halt: St. Martin en Campagne

Beeindruckt fuhren wir auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht weiter und hielten spontan im noch sehr viel kleineren St. Martin en Campagne. Ich denke auf dem Campingplatz lebten insgesamt mehr Menschen, als im gesamten Ort!

Der Campingplatz selbst war super schön gelegen, wir hatten sowohl einen Blick auf den gegenüberliegenden Hang, auf dem ein Pferd gemächlich graste, als auch auf das Meer. Endlich haben wir unsere Campingausstattung so richtig eingeweiht und gemütlich draußen in der Sonne unsere Dosenravioli gegessen. Danach haben wir noch einen kleinen Stranspaziergang gemacht (aus dem Plan irgendwo einen Wein zu trinken wurde nichts, die einzige Lokalität war tatsächlich das campingplatzeigene Restaurant 😀

Küste in St. Martin en Campagne

Das Ende des Dorfes bildete eine steil abfallende Klippe, durch die Hanglage hatten nicht nur wir einen tollen Meerblick, sondern vermutlich auch jedes Haus im Ort. Die Klippe hätte mich allerdings fast meinen Strandspaziergang gekostet, die Treppe, die hinunterführte war nämlich ebenfalls super steil… Aber mit etwas gutem Zureden habe ich mich dann doch noch hinunter getraut. Von unten sah die Geschichte natürlich viel weniger beängstigend, aber doch irgendwie beeindruckend aus. Außerdem tosten die Wellen laut im Steinstrand, das hätte ich wirklich ungern verpasst.

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St. Martin en Campagne hat mich allerdings auch in anderer Hinsicht ein wenig erschreckt: auf der anderen Seite des bereits erwähnten Hügels befindet sich nämlich ein Atomkraftwerk. Trotzdem war der Ort perfekt, um nach diesen vielen Eindrücken, die wir in den letzten Tagen bereits gesammelt hatten, ein wenig zu verschnaufen und die Natur zu genießen.

Klippen in St. Martin en Campagne

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