Schloss aus Glas, Jeannette Walls
Buch,  Rezension

Schloss aus Glas, Jeannette Walls

Rezensionsexamplar

Schloss aus Glas, Jeannette WallsTitel: Schloss aus Glas

Originaltitel: The Glass Castle

Genre: Biografie

Verlag: Diana

Seiten: 382

Der Klappentext von Schloss aus Glas:

Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Doch irgendwann ist das Bett ein Pappkarton auf der Straße, und eine Adresse gibt es schon lange nicht mehr.

Meine Meinung zu Schloss aus Glas:

An vielen Stellen habe ich ein klein wenig daran gezweifelt, ob dieses Buch wirklich biografisch sein kann. Ein so unbeständiges Leben, oder beschränken wir uns mal auf Kindheit, kann ich mir kaum vorstellen. Zwischendurch musste ich ich sogar aus der Hand legen, weil ich es einfach ein bisschen zu viel fand.

Und ich meine zu viel gar nicht im Sinne von “es nervt” oder “bisschen unglaubwürdig” sondern eher im Sinne von ich kann es gerade gar nicht mehr aushalten und brauche ein wenig Abstand. Und doch hat mich die Geschichte weiter gereizt und nach einer Lesepause von ca. zwei Wochen nahm ich das Buch wieder zur Hand. Jetzt ging das Lesen wie von Zauberhand und ich habe den Rest des Buches in mehr oder weniger einem Rutsch durchgelesen.

Die Protagonistin Jeannette ist eigentlich die ganze Geschichte über sympathisch. Manchmal wundert man sich zwar etwas über ihre Entscheidungen, aber in solchen Momenten musste ich mir wieder bewusst machen, dass sie zu diesem Zeitpunkt ein Kind war. Aber sie war nicht nur irgendein Kind, sie war ein Kind, das in einem extrem schwierigen Elternhaus aufgewachsen ist. Die Mutter sorgt zwar liebevoll für ihre Kinder, doch eigentlich ist sie auch selbst noch eines. Ihr Benehmen ist oftmals viel kindischer als das ihrer Kinder. Der Vater ist ein Trinker, ein Raufbold, behält keinen Job, spielt Karten und muss die Familie so immer und immer wieder umziehen.

Siehe auch  Die geliehene Schuld, Claire Winter

Auf die Eltern habe ich während des Lesens einen unfassbaren Hass entwickelt. Ich konnte nicht nachvollziehen, wie man seinen Kindern ein solches Leben zumuten kann. Ein Leben voller Unbeständigkeit, voller Umzüge, mit ziemlich wenig Geld, ziemlich unregelmäßigem Essen, ganz viel Liebe und mindestens genauso viel Vernachlässigung.

Mein Fazit:

Ich finde das Buch ziemlich überwältigend. Nicht überwältigend gut, sondern eher überwältigend erschreckend. Es ist dramatisch und dadurch, dass es auf Jeannettes wirklichem Leben basiert wahrscheinlich nicht für jeden geeignet. Trotzdem muss ich sagen, dass mir das Buch als Buch sehr gut gefallen hat.

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