Wolfgang Herrndorf
Buch,  Review,  Rezension

tschick, Wolfgang Herrndorf

Titel: Tschick

Autor: Wolfgang Herrndorf

Genre: Jugendroman

Verlag: rororo

Seiten: 365

Wolfgang Herrndorf

Der Klappentext von tschick:

Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Anrdej Tschichatschow, kommt aus einem der Asi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Wagen zur Hand. Und damit beginnt eine unvergessliche Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz.

Meine Meinung:

Mich hat das Buch tief berührt. Zwei Jungs, die in einer eher unglücklichen Situation sind, der eine von beiden Elternteilen verlassen, weil die Mutter in der Entzugsklinik sitzt und der Vater mit seiner hübschen Assistentin auf Geschäftsreise gefahren ist, der andere, weil das mit der Integration einfach nicht so klappt. Aber wie auch, wenn man mit 13 sturzbetrunken in der Schule aufkreuzt. Freunde sind die beiden nicht, doch am Anfang der Sommerferien steht Tschick plötzlich vor Maiks Tür und fährt mit ihm zu Tatjanas großer Geburtstagsparty, zu der ungefähr die ganze Schule eingeladen wurde. Maik und Tschick jedoch nicht. Die beiden fahren einmal kurz in einem geklauten Auto vorbei, übergeben ihr ein Geschenk und brausen wieder davon. Kurz darauf entsteht die wahnwitzige Idee einfach in den Urlaub zu fahren, mit eben diesem geklauten Auto. Gesagt, getan und die beiden Jungs nehmen uns mit auf eine Reise, die so niemand von uns gemacht hat!

Siehe auch  Grandhotel Angst, Emma Garnier

Maik erzählt uns Lesern ganz genau, was sie auf ihrer Reise erleben und dies ziemlich fesselnd. Es ist unglaublich, wie weit zwei 13jährige Jungen alleine mit dem Auto kommen können und wem sie auf ihrer Fahrt begegnen. Sie lernen unterschiedliche Menschen mit ihren Geschichten kennen, treffen zwischendurch alte Bekannte und machen das, wovon wir als 13jährige vermutlich alle geträumt haben! Einfach in den Urlaub fahren, ohne Mama und Papa, machen, was man möchte. Hört sich erstmal toll an, aber auch Maik und Tschick müssen feststellen, dass so ein Unterfangen nicht nur Friedefreudeeierkuchen ist, sondern auch die ein oder andere Gefahr mit sich bringt und irgendwann wird auch die Polizei auf sie aufmerksam.

Als Leser ist es super spannend mitzuverfolgen, wie die Charaktere sich formen und auf der Reise verändern. Herrndorf zeigt uns hier keine vorgeformten 0815 Charaktere sondern Menschen, die es wirklich irgendwo so geben könnte, jeden mit seiner eigenen Geschichte. Grade das hat mich an dem Buch so begeistert, es zeigt so viele unterschiedliche Menschen mit ihrer Geschichte! Und Maik und Tschick? Die machen auch eine Entwicklung durch, es entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen zwei Jungen, die sich erst unähnlicher nicht sein konnten, aber doch ganz schön viele Gemeinsamkeiten haben.

Tschick ist eine Geschichte über das Erwachsen werden, über die Liebe und über die Freundschaft. Über gleich sein und anders sein. Über das Leben.

Fazit:

Ich kann jedem nur empfehlen dieses Buch zu lesen! Ginge es nach mir ist Tschick ein Buch, das man auch in 100 Jahren noch lesen sollte, weil es so viele Probleme in der heutigen Gesellschaft so schön verpackt anspricht und einfach fesselt!

Siehe auch  What I read this summer

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